Mark Twain, einer der größten Humoristen und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, verstand es meisterhaft, mit Worten zu spielen und seine Leser in den Bann zu ziehen. Seine Werke, wie Die Abenteuer des Tom Sawyer und Huckleberry Finn, sind nicht nur Literaturklassiker, sondern auch Paradebeispiele für klare, prägnante und lebendige Sprache. Twain hatte dabei einige feste Regeln für gutes Schreiben, die überraschend zeitlos sind. In diesem Blogpost schauen wir uns einige seiner wichtigsten Schreibprinzipien an – und wie auch du sie nutzen kannst, um deine Texte unterhaltsamer, präziser und wirkungsvoller zu gestalten. Ganz gleich, ob du für den Beruf, dein Studium oder einfach aus Leidenschaft schreibst: Twain’s Regeln bieten wertvolle Tipps für jeden, der seine schriftliche Ausdruckskraft verbessern möchte. Bereit? Legen wir los.
1. Benutze das richtige Wort und nicht dessen Großcousin
Use the right word, not its second cousin.
Auf die Wortwahl kommt es an: Wähle das richtige Wort, um deine Botschaft zu vermitteln – Gebe dich nicht mit „guter“ Hautpflege zufrieden, sondern wähle „außergewöhnliche“ Hautpflege. Gut klingt gut. Außergewöhnlich klingt großartig.
2. Adjektive: streiche sie im Zweifel
As to the adjective: when in doubt, strike it out.
Überflüssige Adjektive ergeben langatmiges Schreiben und langweilen den Leser.
Wähle präzise Worte und du brauchst keine Adjektive mehr.
Statt „Das große, rote und laute Auto“ schreibe: „Der Ferrari“.
Spezifität ist Klarheit.
3. Erwarte nicht, dass du dein Buch beim ersten Mal richtig schreibst. Mach‘ dich‘ dich an die Arbeit und überarbeite es oder schreib’s neu
You need not expect to get your book right the first time. Go to work and revamp or rewrite it.
Schreiben ist ein iterativer Prozess. Das bedeutet, du wirst besser, umso mehr du schreibst.
Deine ersten zehn Artikel sind mies.
Die nächsten zehn werden besser.
Ab fünfzig sind sie vorzeigbar. Die Lösung: Quantität am Anfang. Qualität später. Schreibe viel, verbessere und verfeinere später!
4. Verwende eine klare, einfache Sprache, kurze Wörter und kurze Sätze. Das ist die richtige Art, Englisch zu schreiben.
Use plain, simple language, short words and brief sentences. That is the way to write English.
Vermeide Füllwörter, komplexe Satzungetüme und Fachchinesisch.
Statt: Der spektakuläre kaleidoskopische Sonnenuntergang erweckte ein Gefühl transzendentaler Euphorie,das das gesamte Panoptikum der menschlichen Existenz widerzuspiegeln schien.
Besser: Der wunderschöne Sonnenuntergang fühlte sich magisch an und spiegelte das ganze Leben wider.
Klar schreiben ist besser.
5. Die Zeit, mit dem Schreiben eines Artikels zu beginnen ist, wenn du ihn zu deiner Zufriedenheit (gedanklich) fertiggestellt hast.
The time to begin writing an article is when you have finished it to your satisfaction.
Denke nach, bevor du schreibst
Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du einen klaren und ideenreichen Entwurf in deinen Kopf haben
frage dich:
- Für wem schreibe ich?
- Welches Problem löse ich?
- Welche Emotionen will ich hervorrufen?
Mit diesen Fragen kannst du deinen Text Besonderheit und eine Richtung geben.
6. Schreibe unentgeltlich, bis jemand anbietet zu zahlen
Write without pay until somebody offers to pay.
Nutze Plattformen wie X/Twitter, Medium, LinkedIn oder einen eigenen Blog um zu schreiben.
Entwickle erst deine Fähigkeit zu schreiben, dann suche nach Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen.
Du wirst nicht hochprofitabel ohne ein hohes Maß an Kompetenz.
Fazit
Mark Twain’s Schreibregeln zeigen eindrucksvoll, dass gutes Schreiben oft darin besteht, Klarheit über Komplexität zu stellen und dabei den Mut zu haben, auf das Wesentliche zu reduzieren. Seine Prinzipien – von der Einfachheit der Sprache bis zur Präzision in der Wortwahl – sind zeitlose Werkzeuge, die auch heute noch jedem Schreibenden helfen können, seine Botschaften klar und eindringlich zu vermitteln. Indem wir uns an Twain’s Empfehlungen orientieren, können wir nicht nur stilistisch bessere Texte verfassen, sondern auch eine tiefere Verbindung zu unserem Leser aufbauen. Also, wenn du das nächste Mal vor einer leeren Seite sitzt, erinnere dich an Twain’s Regeln und frage dich: „Wie würde Mark es schreiben?“ Vielleicht findest du darin genau die Inspiration, die du brauchst, um deinen eigenen Stil weiterzuentwickeln.
Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Write against the Schreibblockade[WATS], mit dem ich meine Schreibblockade überwinden und ein besserer Autor werden will.