Nachdem ich die Vor- und Nachteile eines digitalen Zettelkasten in Dokuwiki getestet und erkannt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mit dem derzeitigen Setup nicht weiterkomme. Was war passiert?
Ich hatte vor mehr als einem Jahr Dokuwiki als Grundlage für mein Zettelkasten auf dem Raspberry installiert. Seitdem habe ich beinahe täglich Notizen darin gespeichert. Die Vorteile eines digitalen Systems nutzte ich aber nicht. Weder durchsuchte ich die Notes großartig, noch verknüpfte ich sie. Es entstand ein digitaler Wissensspeicher, in dem ich nur Wissen ablagerte. Ein Wissensgrab sozusagen.
Zu dieser Erkenntnis gelangte ich durch das Probieren von Loqseq und einer Diskussion mit Alexandra Graßler auf Twitter, die eine Verfechterin des handschriftlichen Schreibens ist.
Sicher ist Logseq oder ein Wiki bequem. Es ist leicht zu befüllen und zu verwalten. Man kann schön copypasten (und schafft so große Redundanzen). Allerdings fühlt es sich auch wie das Fahrradfahren mit Stützrädern an.
Beim Schreiben mit der Hand sind mehr Hirnregionen aktiv als beim Tippen. Beim händischen Schreiben muss man selbst Tags zusammensuchen und man hat haptisch mehr zu tun. So können sich die Verbindungen im Hirn besser vernetzen.
Mein Ziel des Wissensmanagements mit dem Zettelkasten war das bessere Verstehen und Behalten vom gelesenen. Das ist mir bis jetzt mit dem digitalen Dokuwiki nicht gelungen.
Was mache ich in Zukunft mit meinem Zettelkasten?
Ich fand den A6-Zettelkasten vom Format her und von der Platz her zu klein. deshalb habe ich mir einen A5-Karteitrog mit Platz für 1200 Zettel bestellt (Bilder folgen) Das Dokuwiki wird laufen, so lange der Raspberry läuft und ich werde die digitalen Notizen Stück für Stück analogisieren.
Ich würde nicht vom Scheitern sprechen. Das Jahr mit Dokuwiki würde ich eher als Umweg sehen. Ein Umweg zum Analogen Zettel. Und Umwege erweitern bekanntlich die Ortskenntnis.
(Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Smarter-reading, mit dem ich besser Lesen lernen will.)