Seit ein paar Wochen bin ich Mitglied in einer Community vom Schreibsuchti Walter Epp. In dieser Gemeinschaft stellte ich im Juni folgende Frage:
„Hallo zusammen, ich bin heute um 3 motiviert aufgestanden, um an meinem Blogartikel zu schreiben. Nach einer dreiviertel Stunde hatte ich eine kleine Pause gemacht und komme seit dem nicht wieder in den Schreibfluss. Dass ich nach der Pausen nicht wieder reinkomme, kommt jedes Mal vor, wenn ich schreibe. Die erste Session läuft, in der zweiten wirds zäh, die dritte findet dann gar nicht mehr statt, weil ich keinen Sinn sehe, weiterzuschreiben.
Wie handhabt ihr das mit den Schreibpausen und dem wieder reinkommen?“
Wie aus meiner Frage hervorgeht, schreibe ich in der ersten Schreibsession mittlerweile bis zur Pause gut und es läuft. Nach der Pause komme ich schlecht wieder rein in den Schreibfluss.
In der Community bekam ich sehr hilfreiche Antworten, die ich mir notierte und nach und nach ausprobieren will:
Stefan nahm an, dass ich mich unter Druck setzte, weil ich um 3 aufstand. Das verneinte ich. Ich konnte nicht schlafen und statt mich drüber zu ärgern, wollte ich an meinem Blog arbeiten. Er nahm auch an, dass ich in der dritten Runde etwas müde und ausgelaugt sei und Unterbewusstsein keine Lust mehr hätte. Sein Rat war, die letzte dreiviertel Stunde Schreibsession für Recherche und Social Media zu nutzen.
Michael hat ähnliche Herausforderungen und schreibt auch lieber früh, weil er abends müde ist. Ihm hilft, dass er fragen zum Zweck des Artikels und was er damit erreichen will, und was ihm entgeht, wenn er den Artikel nicht schreibt. Er will sich nicht zu sehr unter Druck setzen, weil seine Kreativität dann flöten geht und das Schreiben dann stockt.
Riccarda empfiehlt den Schreibprozess strikt in Tagen zu trennen:
- einen Tag für Recherche
- einen Tag fürs Gerüst
- einen Tag runterschreiben
- einen Tag überarbeiten
Beat fragte, ob ich die Pause brauchte oder ob sie geplant war und ich im Schreibfluss von der Pause unterbrochen wurde. Ich antwortete Beat, dass die Konzentration weg war und ich eine Pause brauchte. Am Anfang der zweiten Session habe ich mir auch das Geschriebene durchgelesen und die Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert. Ich bin aber trotz des nochmaligen Durchlesens nicht wieder reingekommen und habe den obigen Hilferuf verfasst.
Uli versucht, wenn das geht, bei längeren Artikeln dann aufzuhören, wenn es grad richtig spannend ist oder er gerade ein Erfolgserlebnis hatte. Dann kommt er danach meist am schnellsten wieder rein.
Judith schreibt vor ihrer Pause in Stichworten auf, wie es mit dem Artikel, der Geschichte weitergeht. So fällt es ihr leichter, sich nach der Pause wieder weiterzumachen.
Astrid hat die Sinnfrage ins Spiel gebracht. Sie empfiehlt Leute zu fragen, für die der Artikel geschrieben wird, also mit der Zielgruppe zu interagieren. Für sie wird das Schreiben unangenehm und zäh, wenn der Sinn und die Botschaft nicht klar ist. Sie nimmt dann Kontakt auf und stellt folgende Fragen:
- Was soll der Artikel bewirken?
- Welche Stimmung soll er auslösen?
- Was sollen die Leser ggf. anschließend tun?
- Was ist für die Leser wirklich neu an dem Thema?
Diese Fragen helfen ihr, die Botschaft zu klären und das Schreiben wird für sie kein Problem mehr.
Was konnte ich aus den Antworten für mich rausdestillieren? Was mache ich beim Schreiben zukünftig anders?
- Ich werde zukünftig meine letzte Schreibsession für einfachere Tätigkeiten wie Recherche und Social Media nutzen
- Sinnfrage klären: Wenn das Schreiben zukünftig ins Stocken kommt, will ich mir die Frage Zweck des Artikels stellen, was ich damit erreichen will und was mir entgeht, wenn ich nicht weiter schreibe.
Folgende Fragen stelle ich mir dann:
– Was soll der Artikel bewirken?
– Welche Stimmung soll er auslösen?
– Was sollen die Leser ggf. anschließend tun?
– Was ist für die Leser wirklich neu an dem Thema? - Den Schreibprozess strikt in Tagen zu trennen: Recherche, Gerüst, Runterschreiben und überarbeiten voneinander trennen
- zukünftig werde ich in der zweiten Session meine Rechtschreib- und Grammatikfehler nicht mehr korrigieren, sondern weiter am Text schreiben oder das machen, was für den Schreibtag geplant ist.
- Vor der Schreibpause schreibe ich in Stichpunkten auf, wie es weitergeht
Dieser Artikel ist Teil meines Ultralearning-Projekts Write against the Schreibblockade[WATS], mit dem ich meine Schreibblockade überwinden und ein besserer Autor werden will.